Braucht es für alles immer eine Definition?

Ist es nur eine Affäre oder die Beziehung fürs Leben?

Ist es nur ein Job oder meine Berufung?

Ist es nur eine flüchtige Bekanntschaft oder eine tiefgründige Freundschaft?

Ist es das Leben von dem ich immer geträumt habe?

 

All diesen Fragen liegt dieselbe Antwort zu Grunde: Spielt es eine Rolle? Solange es schön ist, ist alles gut. Also geniesse es einfach, so lange es sich richtig anfühlt!

 

Es liegt jedoch auch allen Fragen dasselbe Problem zu Grunde: Meistens können wir es nicht geniessen, solange wir es nicht für uns definiert haben! Also überlegen wir und zerbrechen uns den Kopf über solche- oft unnötigen- Dinge, anstatt das Leben in all seiner Schönheit zu geniessen...

 

Aber warum ist das so? Warum brauchen wir immer für alles eine Bezeichnung?

 

Im Gespräch mit Freundinnen ist mir letztens aufgefallen, dass wir immer die Sicherheit einer klaren Deklaration für Dinge benötigen, damit wir sie entspannt geniesen können. Deshalb habe ich mich entschieden den Versuch zu wagen, mögliche Gründe dafür, respektive eine Antwort auf das WARUM,  zu finden... 

 

Sehr wahrscheinlich steckt, wie bei fast allem in unserem Leben, die Erziehung und die Kultur dahinter. Schliesslich wird man schon als kleines Mädchen gefragt, ob denn die vorgestellte Person die beste Freundin sei. Oder wenn man von einem Jungen in der Klasse erzählt, ist oft die Frage, ob man denn nun in ebendiesen jungen Herrn "verschätzelt" sei, nicht weit. Auch später wird es nicht einfacher, da unsere Gesellschaft immer so viele Antwort auf jede erdenkliche Lebenssituation braucht, wie beispielsweise ob die angefangene Ausbildung den Traumberuf in Aussicht bringt, oder ob man später vielleicht doch noch eine andere Richtung einschlagen möchte. 

 

Mich persönlich haben diese Fragen immer extrem genervt, da ich oft keine eindeutige Antwort auf sie geben konnte. Manchmal hätte ich am liebsten den Erwachsenen ins Gesicht geschrien: "Warum willst du das alles von mir wissen?! Kanntest du selbst in deiner Jugend all die Antwort auf diese besch******** Fragen?! Und bist du selber eigentlich glücklich mit deinem Leben?!" Deshalb habe ich eines Tages den Entschluss gefasst, keine dieser Fragen mehr zu beantworten... 

 

Diese Entscheidung bedeutete Freiheit pur!

 

Denn mit der Verweigerung solcher - gefühlt - polizeilichen Verhöre, nahm auch ich selber meinem Leben gegenüber eine entspanntere Haltung ein. Plötzlich brauchte nicht mehr alles einen Namen, sondern konnte auch einfach nur schön sein und wenn es so war, genoss ich es einfach ohne über die Zukunft nachzudenken. Ich fühlte mich lebendig und frei... und lustigerweise hat noch nie eine Beziehung unkomplizierter begonnen, als diejenige in der ich mich immer noch befinde... 

 

Und gerade das Gespräch mit meinen Freundinnen hat mir einmal mehr vor Augen geführt, dass wir definitionslos bewusst unbewusst leben müssen... 

 

Eine bewusst unbewusste Zeit wünscht euch

Eure Kate

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Kommentare: 2
  • #1

    Catherine (Donnerstag, 15 Februar 2018 17:54)

    Sehr schöner Beitrag! Mich haben diese Fragen auch immer genervt – tun sie heute noch. Und ich find's mega schwierig der fragenden Person zu sagen, dass eben nicht alles definierbar ist und auch nicht sein muss. Vor allem weil das viele nicht verstehen können… /wollen…

  • #2

    Bro-Mann wolf-Crunk v Goethe (Donnerstag, 15 Februar 2018 20:53)

    Völlige Freiheit gibt's bloß im Nichts.
    Es gibt kein solches. Auf nichts zu hören, ist bereits eine Prämisse unter der alles dann funktioniert bzw. statffindet.
    Thus ist alles 'ne Art v. Kultur anyhow anytime.