
...muss man einfallsreich sein.
Zuerst dachte ich, es sei ein Ding der Unmöglichkeit, fünf Tage ohne fliessendes Wasser auszukommen, denn erst wenn etwas nicht mehr verfügbar ist, wird einem die Kostbarkeit dieses für uns selbstverständlichen Gutes bewusst.
Wasser auf die Alp zu tragen kam für uns nicht in Frage. Schliesslich mussten wir mit den Schneeschuhen in die Hütte hoch wandern und waren auch so schon vollbepackt mit anderen lebenswichtigen Utensilien. Also musste eine andere Lösung her. Wir entschieden uns, Schnee in Töpfe abzufüllen und über dem Feuer zu schmelzen. Ich kann euch sagen es braucht extrem viel vom weissen Pulver um nur einen Topf Wasser zu gewinnen. Wenn man nämlich einen Topf randvoll mit Schnee füllt, bleibt nach dem Schmelzen vielleicht noch ein Drittel des blauen Tropfens übrig. Schneller geht es, wenn man zu bereits geschmolzenem Eis, Schnee hinzufügt. Ausserdem muss man beachten, dass man das Lebenselixier zwar mindestens einmal für fünf Minuten zum Kochen bringt damit sicher alle Keime abgetötet werden, gleichzeitig darf es jedoch nicht zu lange brodeln, weil man sonst einen Teil davon durch das Verdampfen wieder verliert. Da es im Schnee immer auch eingeschlossene Steine, Tannennadeln, Haare und andere nicht wasserlösliche Dinge hat, ist es empfehlenswert, das abgekochte Wasser zu filtrieren.
Und wie schmeckt das aus Schnee gewonnene Trinkwasser?
Ehrlich gesagt nicht sehr gut. Das Wasser ist nicht wirklich ein Genuss, da es geschmacklos ist. Denn bei Schnee handelt es sich ja um destilliertes Wasser, weil es noch keine Mineralien aufgenommen hat. Wir sind uns nicht daran gewohnt, demineralisiertes Wasser zu trinken und diejenigen unter euch, die schon einmal im Chemieunterricht destilliertes Wasser gekostet haben, wissen wie ungeniessbar dieses ist.
Natürlich gibt es aber auch hierfür einen Trick. Entweder man kocht Kaffee oder Tee. Ein anderes beliebtes Alphüttengetränk ist natürlich auch das CHELLI, welches aus Instantkaffee und Zwetschgenschnaps besteht;).
Warum ich euch das alles erzähle...
Mir wurde einfach wieder einmal mehr bewusst, wie kostbar Wasser ist und wie selbstverständlich dieses lebenswichtige Gut für uns ist.
So denken wir uns beispielsweise nichts dabei, wenn wir unter die Dusche hüpfen und den Wasserhahn aufdrehen. Muss man aber das Wasser aus Schnee selber gewinnen, wird einem klar was für ein Luxus dies ist. Denn wenn wir unseren Körper reinigen wollten, mussten wir ein Becken mit Wasser füllen (Was extrem viel Schnee braucht) und uns dann mit einem Waschlappen waschen.
Solch ein Erlebnis regt zur Reflexion des eigenen Wasserverbauchs an, weshalb ich mit diesem Artikel auch euch gerne zum Nachdenken anregen möchte...
Einen erholsamen Sonntag wünscht euch
Eure Kate
PS: Falls euch dieses Thema interessiert, lest doch auch noch den Blogpost LEBEN OHNE ELEKTRIZITÄT.
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